Zweite Luft für “alte” Handballer

Im Ostschweizer Cup hat der HC Andelfingen 2 schon zwei besser klassierte Teams besiegt. Am Dienstag (20.30 Uhr, Sporthalle Andelfingen) ist der HC Neftenbach die letzte Hürde vor dem Finalturnier.

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Am meisten Aufmerksamkeit im Handballclub Andelfingen erhält im Moment das 1.-Ligateam, das gestern nach Redaktionsschluss gegen Seen Tigers spielte. Am nächsten Dienstag aber werden die Augen in der Sporthalle Andelfingen auf den HC Andelfingen 2 gerichtet sein. Die Mannschaft trifft im Viertelfinal des Regionalcups auf den HC Neftenbach 1.

“Insgeheim hoffen wir natürlich, uns zum zweiten Mal in Folge für das Final-Four zu qualifizieren”, sagt Stephan Vögeli, Spielertrainer des HCA 2. Die Aufgabe ist schwer, die Neftenbacher waren in den letzten Jahren ein Rivale auf Augenhöhe. “Ob wir siegen können, hängt davon ab, wie Neftenbach auftritt und wie es uns läuft”, sagt Vögeli. Zuletzt lief es den Andelfingern gut. Der Aufsteiger kam in der 3. Liga in Fahrt und hat im Cup mit Aadorf und Flawil zwei besser klassierte Teams besiegen können. Neftenbach hingegen tut sich in der 2. Liga seit Saisonbeginn schwer.

Rückgrat auf dem Spielfeld
Im Cupspiel vom Dienstag wird quasi das Rückgrat des HC Andelfingen auf dem Feld stehen: Drei Trainer, diverse Hilfstrainer, ein Schiedsrichter, drei Funktionäre und der Aktuar  - Präsident Sven Zbinden muss verletzungshalber passen. Pässe und hoffentlich Tore werfen wird ausserdem Stephan Vögeli, der seit 18 Jahren als Trainer für den Verein tätig ist. Fast alle Altersstufen hat er schon einmal betreut, von den Junioren bis zur 2.-Liga-Herrenmannschaft. Aktuell ist er zusammen mit weiteren Trainerinnen und Trainern für gleich drei Teams tätig: Das Juniorinnenteam SG Wyland FU18, das gleichnamige 3.-Liga-Frauenteam und eben für den HCA 2.

“Ich bin noch immer gerne Trainer”, sagt Vögeli. Zwar koste die Aufgabe viel Zeit und Kraft, doch er erhalte auch viel zurück. In der laufenden Saison sei der Aufwand unter der Woche vergleichsweise klein, weil alle Trainings am selben Abend stattfänden, sagt der 35-jährige Primarlehrer. Anders sieht es an den Wochenenden aus, wo ihm die drei Teams viele Termine bescheren. “Wenn es so gut läuft, wie im Moment, macht einem alles Spass”. Einen Cupfinal hat Vögeli schon auf sicher. Seine Juniorinnen haben sich dafür bereits im November qualifiziert. Gleiches gilt für die Juniorinnen der SG Wyland FU16. Und morgen Samstag kann auch die SG Wyland B FU14 nachziehen (14:15 Uhr, Neftenbach Ebni). Ähnlich gute Leistungen zeigten die regionalen Juniorinnen auch in der Meisterschaft.

Was der HC Andelfingen in den letzten Jahren geschafft habe, bei den Junioren alleine und bei den Juniorinnen zusammen mit Stammheim und Neftenbach lohne seinen Einsatz mehrfach und sei eigentlich unglaublich, sagt Vögeli. “Im Moment müssen wir nicht viel Energie aufwenden, um die Mädels für die Trainings zu motivieren.”

Schwieriger zweiter Auftrag
Motiviert ist auch der HC Andelfingen 2 - obwohl die Männer lieber spielen als trainieren. Zumindest die älteren unter ihnen, die in den vergangenen Jahren den Stamm der ersten Mannschaft bildeten und dafür viel Freizeit hergaben. Ambitionen habe der HCA 2 gleichwohl, sagt Spielertrainer Vögeli. “Wir wollten unbedingt aufsteigen und freuen uns jetzt extrem, in der 3. Liga zu sein.” In der Mannschaft stecke nicht bloss die Substanz, die Liga zu halten, was das Minimalziel sei. Der HCA 2 könne vorne mitspielen, ist er überzeugt. Tatsächlich verfügen gleich neun Spieler über viel Erfahrung aus der 2. Liga, mehrere waren noch in der vergangenen Saison Leistungsträger der ersten Mannschaft.

Den sportlichen Ehrgeiz der älteren Spieler empfindet Vögeli als positiv. Allerdings erschwert ihm dieser Ehrgeiz den zweiten Auftrag, den er vom Verein erhalten hat. Der Einbau von Nachwuchsspielern im HCA 2 verläuft schwieriger als gedacht. Wer nicht bloss mitmachen, sondern mitspielen will, braucht als junger Spieler Durchhaltevermögen und sollte in den Trainings besser nicht fehlen. “Nicht alle Jungen zeigten die erwartete Leistungsbereitschaft”, sagt Vögeli. Der Sprung von den Junioren in die 3. Liga sei aber auch sehr gross. “Das Problem ist erkannt”, sagt Vögeli. Für die nächste Saison seien gewisse Veränderungen nötig.

Für den Cup-Viertelfinal vom nächsten Dienstag hofft Vögeli trotz dem ungewohnten Termin unter der Woche auf viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Auf dem Feld wird eine Mannschaft mit denjenigen Spielern stehen, die dem HC Andelfingen das beste Jahrzehnt seiner Geschichte geschenkt haben und von denen viele aktiv mithelfen, den Verein ebenso gut ins nächste Jahrzehnt zu tragen.

Ostschweizer Regionalcup, Viertelfinal, HC Andelfingen 2  – HC Neftenbach 1, Dienstag, 11. Dezember, 20:30 Uhr, Sporthalle Andelfingen.

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